Ein Fohlen von der eigenen Stute

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Eine Anleitung für Hobbyzüchter

Der Traum vieler Pferdebesitzer ist ein Fohlen von der eigenen Stute. Die Trächtigkeit der Stute und die Aufzucht eines Fohlens verlangen jedoch bei aller Freude, die damit verbunden ist, sehr viel Sorgfalt, Geduld und Sachkenntnis.

Eine Anleitung zur Zucht und Haltung von Stuten und Fohlen

Dieses Handbuch vermittelt umfangreiches Wissen rund um das Thema Zucht, Fütterung und Haltung von Stute und Fohlen für den privaten Pferdehalter. Der Leser erfährt alles Nötige über die Bedeckung, die Fütterung der hochträchtigen und laktierenden Stute, die Fohlengeburt und mögliche Komplikationen sowie die richtige Haltung des Fohlens und den angemessenen Umgang mit ihm.

Buchauszug / Vorwort:

Ein eigenes Fohlen entstehen, leben und wachsen zu sehen ist wohl das schönste Erlebnis, das einem als Pferdefreund widerfahren kann. Damit Sie es in vollen Zügen genießen können, möchte Ihnen dieses Buch die Sicherheit des nötigen Fachwissens geben. Auch wenn es an manchen Stellen den Eindruck erwecken mag: Es soll Sie keineswegs von Ihrem Vorhaben Ihre Stute decken zu lassen abhalten, sondern Ihnen vielmehr eine echte Basis für eine sichere Entscheidung bieten und Ihnen vor allem dabei helfen, mögliche Fehlerquellen zu erkennen und von vornherein abzustellen – zum Wohle der Entwicklung Ihres Lieblings und zu Ihrer eigenen Freude.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst! Wägen Sie vor allem sehr sorgfältig ab, ob die geliebte Stute auch unter züchterischen Gesichtspunkten wirklich Mutter werden sollte. Viel zu oft werden frühzeitig „verschlissene“ oder unreitbare Stuten zur Zucht genutzt, nach dem Motto „Wenn ich sie schon nicht mehr reiten kann, dann soll sie wenigstens noch ein Fohlen bekommen“. Da viele Probleme auch eine erbliche Ursache haben können, ist dies natürlich gleichbedeutend mit einer Negativauslese. Die Schwierigkeiten mit dem Pferdenachwuchs sind dann oft schon vorprogrammiert.

Leider erweist sich auch die Idee, aus der eigenen Stute einen Nachkommen zu ziehen, um auf diese Weise günstig an ein gutes Pferd zu kommen, nicht selten als Trugschluss. Die Trächtigkeit der Stute und die Aufzucht eines Fohlens verlangt bei aller Freude, die damit verbunden ist, sehr viel Sorgfalt, Geduld und Sachkenntnis, aber auch Geld und Zeit. Auch ein gewisses Maß an Leidensfähigkeit (denn Rückschläge und Enttäuschungen gehören nun mal zum Züchteralltag) und das Verständnis Ihrer Familie beziehungsweise Ihres Partners sind gefordert.

Bedenken Sie: Fehler, die in den ersten Lebensmonaten eines Pferdes gemacht werden, beeinflussen sein ganzes Leben. Und seien Sie sich bewusst, dass es gut vier Jahre dauert, bis aus dem Pferdekind ein Reitpferd werden kann. Bei keiner Tierart sind die Aufzuchtbedingungen für seine spätere Nutzung so wichtig wie beim Pferd. Hier werden die Weichen gestellt für die Ausbildung seines Skeletts und für seine Konstitution, die letztendlich seine Eignung als Sport– oder Freizeitpferd bestimmen. Ungünstige Aufzuchtbedingungen können Ursprung für spätere gesundheitliche Probleme sein und eine aussichtsreiche Karriere vorzeitig beenden. Entscheidend für die psychische Entwicklung des Pferdenachwuchses ist ein pferdegerechtes Umfeld. Dazu gehören genügend Platz und ausreichende Weideflächen, aber auch die entsprechende Pferdegesellschaft. Eine einzelne Stute mit Fohlen hinter dem Haus zu halten hat nichts mit Tierliebe zu tun, sondern ist bloßer Egoismus.

Herz, Verstand und eine stets wache Aufmerksamkeit sind weitere wichtige Grundvoraussetzungen, die Sie als Aufzüchter oder Aufzüchterin mitbringen sollten. So sollten Sie den Pferden eine Leitpersönlichkeit sein. Nur dann können Sie deren Charakter formen und das Pferdekind zu einer angenehmen Pferdepersönlichkeit heranreifen lassen. Allzu oft kommt bei aller Liebe die Konsequenz, mit der insbesondere das heranwachsende Pferd behandelt werden muss, zu kurz. Der Mensch muss eindeutig die Führungsrolle übernehmen und in jeder Situation ohne Kompromisse respektiert werden. Das Pferd bleibt untergeordnetes Herdenmitglied, eine Rolle, in der sich das Herdentier Pferd durchaus wohl fühlt, gibt sie ihm doch Sicherheit und Geborgenheit. Und nicht zuletzt sollten Sie ehrlich erkennen können, wo Ihre Grenzen liegen, und sich, wenn nötig, kompetenten Rat und Hilfe holen.

Viel Spaß beim Lesen und alles Gute für Ihre Pferde wünscht Ihnen

Karin Kattwinkel.

Autoren / Herausgeber:

  • Dipl. Ing. agr. Karin Kattwinkel studierte Agrarwissenschaften mit Schwerpunkt Tierzucht und -haltung in Bonn. Seit mehr als 20 Jahren hält sie selbst Pferde, absolvierte nebenberuflich die Ausbildung zur Hufpflegerin, besitzt den 2. Reiki-Grad und arbeitet auch an Pferden erfolgreich mit Reiki (Heilenergie). Seit Anfang 2001 ist sie Inhaberin des Pferdeausbildungs- und Seminarbetriebs Equo Vadis mit angeschlossenem Pferde-Rehazentrum und einem Lehrinstitut für ganzheitliche Pferdegesundheit im niedersächsischen Walsrode.

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