Hindernisrennen – Pferderennen
Hindernisrennen haben ihren Ursprung im Jagdreiten
Hindernisrennen (Pferderennen, Pferderennsport) entwickelten sich aus dem Jagdreiten, deshalb ist es also nicht überraschend, dass Großbritannien und Irland in dieser Disziplin führend sind. Vergleichbare Wettbewerbe gibt es in anderen Ländern kaum. Eines der bekanntesten Hindernisrennen ist das Große Pardubitzer Steeplechase im heutigen Tschechien, das als härtestes Rennen in Europa gilt. Es gibt drei Arten von Hindernisrennen: Jagd-, Hürden- und Geländejagdrennen.
Jagd- und Hürdenrennen
Steeplechase – der englische Begriff für Jagdrennen – bedeutet wortwörtlich „Kirchturmrennen“, benannt nach den englischen Jagdrennen, die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts von Kirchturm zu Kirchturm gelaufen worden sind. Auf dieser Strecke wurden verschiedene Hindernisse übersprungen. Jagd- und Hürdenrennen sind die professionellen Zweige dieses Reitsports, während das Geländejagdrennen seinen Amateurstatus bewahrt hat. Die Strecke des Jagdrennens beträgt 3,2 bis 7,2 km, gesprungen wird über feste Hindernisse wie Hecken, Wälle und Gräben, wobei die größten über 1,2 m hoch sind. Zu einigen Strecken gehören sogar Wassergräben. Die Pferde müssen als Vollblüter registriert sein und von Trainern mit der entsprechenden Befugnis ausgebildet sein. Ihre Reiter sind zumeist professionelle Jockeys.
Geländejagdrennen
In Großbritannien und Irland gibt es nationale Geländejagdrennen, Point-to-points (steeplechase) genannt. Diese Hindernisrennen für Amateure werden im ganzen Land veranstaltet. Die Streckenlänge variiert zwischen 4 bis 6,4 km. Sie beginnt mit einer Anfangsstufe für Pferde, die noch nie Rennen gewonnen haben, darauf folgen dann weitere Kategorien. Das Pferd nimmt an der nächst höheren teil, wenn es in der Darunterliegenden gewonnen hat. Alle teilnehmenden Pferde müssen als Vollblüter registriert sein außer in einem „Member’s Race, für das alle Pferde zugelassen werden, die schon Rennen gelaufen sind.
Modernes Jagdreiten
Die Menschen jagten in der Frühzeit der Menschheit um sich Nahrung zu beschaffen und Raubtiere von ihren Rinder- und Schafherden fernzuhalten. Die Jäger liebten schon damals den Nervenkitzel der Jagd, der sich insbesondere bei der Jagd zu Pferd noch steigerte. Heutzutage ist das Jagdreiten ist zu einem Sport geworden. Das Jagdreiten erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Hierzulande ist es schon lange verboten auf lebende Tiere zu jagen, deshalb folgt die Hundemeute einer künstlichen Duftspur.
Man unterscheidet zwei Arten, nämlich zwischen der Schleppjagd und der normalen Reitjagd. Bei der Schleppjagd folgen die Hunde einer künstlich gelegten Duftspur. Schleppjagden sind geeignet für Reiter, die gerne fortwährend und über Hindernisse springen. Bei der Reitjagd spielt ein Reiter den Fuchs und die anderen verfolgen ihn. Das Tempo der Reitjagd wird vom Master bestimmt, das Tempo der Schleppjagd von der Hundemeute. Die Reitergruppe wird in Felder eingeteilt, wobei das erste Feld alle Hindernisse überspringen muss, die Reiter im zweiten Feld können aussuchen, ob sie springen wollen oder nicht. Die Reiter des dritten Feldes springen überhaupt nicht.
Für das Jagdreiten braucht man einen ganz bestimmten Typ von Pferd. Am besten sind Pferde, die verhältnismäßig hochblütig sind, einen guten, kräftigen Körperbau haben und viel Durchhaltevermögen besitzen, wie zum Beispiel ein Hunter oder einen Irish Hunter (irisches Sportpferd). Außerdem braucht es viel Erfahrung im Gelände. Auch der Reiter braucht Geländeerfahrung und viel reiterliches Können.