Wandlung der Military zum Vielseitigkeitsreiten

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Wandlung der Military zur Korne der Reiterei

Die Vielseitigkeit im Spiegel der olympischen Geschichte – Deutsche erfolgreich

Vielseitigkeitsreiten1): „Die Vielseitigkeit gilt als sportgerechteste und natürlichste Leistungsprüfung im Pferdesport. Als sie 1912, damals Military genannt, in das olympische Programm aufgenommen wurde, sollte sie die unterschiedlichsten Anforderungen an Armeepferde im Wettkampf repräsentieren und blieb bis 1948 dann auch eine Domäne für Offiziere. Dabei erwiesen sich nicht die großen Kavallerienationen, sondern Schweden und die Niederlande am erfolgreichsten. Ihre dreiteilige Konzeption mit Dressur, Geländeprüfung und Parcoursspringen erhielt die Military zu den Spielen 1924 in Paris, als die 1921 gegründete Internationale Reiterliche VereinigungFEI2) – das Reglement bestimmte, das 1912 und 1920 zunächst den nationalen Gastgebern der Spiele überlassen worden war.

Zu der heute üblichen Kurzform der Geländeprüfung, die sich auf eine technisch anspruchsvolle Querfeldeinstrecke zwischen 5,7 und 6,8 Kilometer beschränkt, wurde die traditionelle Konzeption erst seit den Spielen 2004 im Athen verändert. Weggefallen sind seitdem die kräftezehrende Rennbahn sowie die beiden Wegestrecken mit insgesamt 12 bis 18 Kilometer Länge.

1952 begann die zivile Erneuerung der Military zum Vielseitigkeitsreiten

Das Erscheinungsbild der olympischen Vielseitigkeit änderte sich allerdings schon früher, denn 1952 in Stockholm begann eine zivile Erneuerung dieses Sportes. Zu den Nationen, die der olympischen Military von nun an ihr ziviles Gepräge gaben, gehörten neben den Briten insbesondere auch ländliche Amateurreiter aus Deutschland. 1952 in Helsinki gewann ihr Dreierteam Mannschaftssilber sowie Einzelbronze. 1956 in Stockholm gab es erneut Teamsilber und zudem Einzelsilber für westfälischen Landwirt August Lütke-Westhues. Weiteres Teamsilber kam 1976 in Montreal hinzu. Damals lag für Karl Schultz aus Holstein der Olympiasieg in greifbarer Nähe. Er führte nach dem Geländetag, musste sich dann aber mit zwei Abwürfen im Parcoursspringen mit Einzelbronze begnügen.

Insgesamt gewannen deutsche Vielseitigkeitsreiter 20 Medaillen in den 17 Olympischen Spielen an denen sie teilnahmen. Damit steht Deutschland im Medaillenspiegel der olympischen Vielseitigkeit hinter den USA mit 23 Medaillen und noch vor Großbritannien mit 18 Medaillen an zweiter Stelle unter den 18 Nationen, die bisher zu Medaillen kamen.

Neben sieben Silber- und acht Bronzemedaillen gewannen deutsche Vielseitigkeitsreiter fünf Goldmedaillen, zwei in der Einzelwertung sowie drei in der Mannschaft. 1936 in Berlin glänzte eine sorgfältig vorbereitete deutsche Offiziersequipe mit Einzel- und Mannschaftsgold. Dieser Doppelerfolg wiederholte sich 2008 in Hongkong. Nach Hauptmann Ludwig Stubbendorff/Nurmi 1936 gewann der Rendsburger Zahnarzt Hinrich Romeike/Marius 2008 als einer der ganz wenigen neben den Profis noch verbliebenen Amateuren das zweite Einzelgold für Deutschland. Für die Mannschaft gab es 2008 das dritte olympische Gold nach Berlin 1936 und Seoul 1988 zu feiern.

Dabei sind zwei dieser Mannschaftsolympiasieger aktive Mitglieder des PZRV Luhmühlen, der seit 1958 mit Olympia durch Olympia-Vorbereitungs-, Ausscheidungs- und Sichtungsprüfungen sowie viele Trainingslager besonders eng verbunden ist. Es sind Claus Erhorn, der mit Justyn Thyme 1988 in der Einzelwertung die Bronzemedaille als Vierter nur 0,35 Punkte verfehlte, sowie 2008 Andreas Dibowski, mit Butts Leon 8. in der Einzelwertung. Weiteres olympisches Doppelgold, das sich das deutsche Aufgebot, in dem auch Andreas Dibowski mitritt, 2004 in Athen erkämpft hatte, musste anschließend zurückgegeben werden. Bettina Hoy, zunächst auch als Einzelsiegerin gefeiert, hatte im Teamspringen die Startlinie vor Beginn ihres Rittes unabsichtlich schon einmal überritten und war durch den Zeitmesser irritiert worden. Nach Protesten musste sie sich die Zwischenzeit anrechnen lassen und fiel auf den 9. Rang zurück. Dadurch wurde auch das Team aus den Medaillenrängen auf den vierten Rang verdrängt. Neben Goldmedaillen, die es nun in London zu verteidigen gilt, soll auch das letzte olympische Einzelsilber erwähnt werden, das der Elmshorner Herbert Blöcker 1992 in Barcelona mit der 16-jährigen Stute Feine Dame gewann.

Fazit:
Eine Sternstunde des deutschen Vielseitigkeitssports: Am 12. August 2008 gewann Hinrich Romeike auf Marius Olympia-Gold in der Einzelwertung. Deutschland holte zudem Mannschafts-Gold.“3)

1)Vielseitigkeitsreiten (früher „Military“, heute auch „Eventing“ genannt). „Die Vielseitigkeitsprüfung, international als Eventing bezeichnet, ist ein Teilbereich des Pferdesports (Einzel und Mannschaftswettkämpfe), der früher Military genannt wurde. Die technische internationale Sportnomenklatura bezeichnet die Vielseitigkeit als Concours Complet oder kurz CC. Eine Vielseitigkeit ist eine Kombinationssportart und besteht aus den drei Teilprüfungen Dressur, Geländeritt und Springen„.

1) Quelle: wikipedia.org – FEI – Military – Vielseitigkeitsreiten – Eventing

2)FEI = „Die Fédération Équestre Internationale (FEI) bzw. International Federation of Equestrian Sports ist die internationale Dachorganisation für Pferdesport mit Sitz in Lausanne (Schweiz). Die FEI wurde am 24./25. November 1921 von Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Japan, Norwegen, Schweden und den USA in Paris gegründet. Deutschland gehört seit 1927 zur FEI. Mit dem Beitritt von Kamerun und Madagaskar 2005 gehören ihr 134 Länder an.“

2) Quelle: wikipedia.org – FEI – Fédération Équestre Internationale

3) Quelle: LZ, hgst, Dr. Hans Günter Stürmann, 06. März 2012

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