Classics-Serie der Vielseitigkeitsreiter war 2012 spannend wie nie zuvor

William Fox-Pitt rettet sich 2012 mit hauchdünnem Vorsprung auf Andrew Nicholson ins Ziel

Michael Jung wird Vierter

»Neben dem Olympiasieg und einem WM-Titel ist es das höchste Ziel der internationalen Vielseitigkeitselite, Bester in der jährlichen Classics-Serie der nur sechs weltweit ausgetragenen CCI4* Pau, Adelaide, Lexington, Badminton, Luhmühlen und Burghley zu werden. Dabei streicht der Serien-Champion neben den ansehnlichen Gewinngeldern der Einzelnen CCI4* weitere 150.000 US-Dollar Prämie ein, und auch die vier Nächstplatzierten erhalten zusätzlich zwischen 75.000 und 25.000 US-Dollar.

2012 war der Wettkampf um den Sieg der seit 2008 auf Vier-Sterne-Niveau ausgetragenen Serie als zuvor. Die Entscheidung fiel erst Anfang September im CCI4* Burghley, der letzten Station der Serie. Mit 40 Punkten siegte der 43-jährige Brite William Fox-Pitt, der die Serie bereits 2008 und 2010 gewonnen hatte, vor dem seit vielen Jahren in England residierenden Neuseeländer Andrew Nicholson mit 39 Punkten. Fox-Pitt, der den südfranzösischen CCI4* Pau und den CCI4* Lexington in Kentucky gewonnen hatte und in Luhmühlen nicht gestartet war, sicherte sich seinen Seriensieg mit einem dritten Rang im CCI4* Burghley, das Andrew Nicholson gewann. Mit 0,1 Minuspunkten mehr wäre er dort nur Vierter geworden – und Classics-Zweiter.

Für etliche Reiter der internationalen Elite brachte der witterungsbedingte Ausfall des CCI4* Badminton die Terminplanung durcheinander. Leider konnte davon anschließend der CCI4* Luhmühlen nicht profitieren. Während in Pau 69, in Lexington 58 und in Burghley 85 Teilnehmer starteten, blieben es in Luhmühlen nur 44. Schwächer besetzt war lediglich der in die Serie neu aufgenommene, abgelegene australische Adelaide mit 31 Startern.

Den CCI4* Luhmühlen gewann Olympiasieger und Weltmeister Michael Jung, der nur hier startete und dennoch vierter der Serie wurde und damit zusätzliche 33.000 Dollar kassierte. Als zweitbester Deutscher kam Andreas Dibowski aus Döhle auf Rang 12 der Serienwertung, für die die zehn Bestplatzierten jedes CCI4* Punkte erhalten. Dibowski ist dabei als Zweiter 2012, Dritter 2009 und Siebter 2011 der bisher erfolgreichste Deutsche in der Classics-Serie.

Dass es für deutsche Reiter schwer ist, sich bei den Classics einen der lukrativen vorderen fünf Rängen zu erkämpfen, liegt vornehmlich daran, dass sie bestenfalls über zwei Vier-Sterne-Pferde verfügen, wobei dem jährlichen Championat zudem der Vorzug gelten muss. Fox-Pitt dagegen konnte in der Serie 2012 fünf Vier-Sterne-Pferde einsetzen und Andrew Nicholson sogar sieben.«¹⁾

Terminübersicht der Classics-Serie – CCI4* – 2012/2013:

¹⁾ Quelle: LZ, hgst, 30. Oktober 2012