Belgische Titelverteidigung – Frankfurter „Heimsieg“

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»Frankfurt: Dorothee Schneider war „platt“ – Gregory Wathelet einfach sehr zufrieden. Die eine hatte gerade das Finale des Nürnberger Burg-Pokals gewonnen, der andere den Helaba Champions Cup, das Weltranglistenspringen beim Internationalen Frankfurter Festhallen Reitturnier. Dressur und Springen auf allerfeinstem Niveau bescherte der Veranstaltung am dritten Turniertag volle Ränge und exzellente Stimmung.

Für Gregory Wathelet aus Belgien war es eine erfolgreiche Titelverteidigung. Schon im Dezember 2014 gewann der 35-jährige Springreiter, der in der Nähe von Liége zuhause ist, den Helaba Champions Cup und das auch mit dem gleichen Pferd – Egano van het Slagenhof. Inzwischen ist Wathelet Nummer sieben der Weltrangliste, genau wie Egano ein Jahr älter und sehr zufrieden. „Mein Pferd ist hier heute richtig gut gesprungen“, befand der Nationenpreisreiter „und ihn werde ich auch am Sonntag reiten.“ Dann steht der Große Preis der Deutschen Vermögensberatungs AG auf dem Programm. Wathelet hat auch Nachwuchspferde mit nach Frankfurt gebracht, denn die Jungtalente lernen sehr viel in der Festhalle. Wathelet: „Es gibt kaum ein anderes Turnier mit einer so besonderen und warmen Atmosphäre.“

Gregory Wathelet und Egano van het Slagenhof wiederholten den Triumpf im Helaba Champions Cup. (Foto: Stefan Lafrentz)
Gregory Wathelet und Egano van het Slagenhof wiederholten den Triumpf im Helaba Champions Cup. (Foto: Stefan Lafrentz)

Benelux-Trio auf dem Podium

Zwei Belgier und ein Niederländer belegten die ersten drei Plätze. Hinter Gregory Wathelet folgte der Niederländer Willem Greve mit Carambole, einem Holsteiner Hengst. „Das war heute alles prima und ich bin tatsächlich sehr glücklich, dass ich ihn habe,“ unterstrich Greve. Constant van Paesschen – Sohn des einstigen belgischen Top-Reiters und Trainers Stanny van Paesschen, ritt den Holsteiner Wallach Calore van de Helle auf Rang drei. Tatsächlich ist das Internationale Frankfurter Festhallen Reitturnier erst das zweite gemeinsame Turnier für Pferd und Reiter. „Wir kennen uns erst einen Monat“, erzählte van Paesschen „und ich hatte nicht erwartet, dass es gleich so gut läuft. So wie er heute gesprungen ist, hat er mir das Gefühl gegeben, dass er morgen auch das Pferd für den Großen Preis ist.“

Zwei Deutsche auf den Folgeplätzen

Bester Deutscher war Holger Wulschner aus Groß Viegeln mit BSC Skipper auf dem vierten Rang noch vor Christian Ahlmann aus Marl auf Platz fünf. Bundestrainer Otto Becker sah es gelassen, denn generell gelte die Erkenntnis: „Wir reiten nicht schlechter, sondern die anderen sind viel besser geworden und dieser Satz gilt in allen Bereichen des Turniersports“. Der Chef der deutschen Springreiter unterstrich stattdessen die Bedeutung des Internationalen Frankfurter Festhallen Reitturniers als internationaler Standort: „Frankfurt ist wichtig. Wir dürfen schließlich nicht vergessen, dass auch Turniere weggefallen sind wie Bremen und Hannover und Pforzheim abgesagt wurde“.

Große Begeisterung für Dorothee Schneider

Mit 78,90 Prozent gewann der erst acht Jahre alte Santiago von Stedinger unter der feinfühligen Regie von Dorothee Schneider das Finale des Nürnberger Burg-Pokals. „Santi hat wirklich so gut mit gemacht – ich bin noch ganz platt“, bekannte die gerade wieder in den Championatskader berufene Reiterin etwas atemlos. „Santi“ ist ein Riese von Pferd, dabei aber ein tolles Dressurmodell und vertraute ganz und vollkommen im „Hexenkessel“ Festhalle auf seine Reiterin. Zur Belohnung gab es Äpfel und Möhrensatt. Santiagos Besitzer ist Alexander Stolzke, der Stedinger-Sohn stammt aus der Zucht von Klaus Hermann Ehlen.

Platz zwei und drei sicherte sich Matthias Bouten aus Alpen mit Fräulein Auguste MJ und mit dem Hannoveraner Hengst Dante Delux MJ. Beide Pferde stehen im Besitz von Marianne Jerich. Bouten, der sieben Jahre lang bei Isabell Werth arbeitete, seit zwei Jahren selbstständig ist und mit Wolfram Wittig trainiert. „Fraeulein Auguste hat sich genau so präsentiert wie ich sie kenne. Sie ist ein tatsächlich unkompliziertes Pferd. Mit Dante Delux MJ habe ich heute eine bessere Prüfung als gestern gehabt. Die Festhalle ist nicht nur einfach für die Pferde.“ Insgesamt zehn achtjährige Pferde traten im Finale des Nürnberger Burg-Pokals an, zwei neun Jahre alte Pferde und ein sieben Jahre junger Kandidat.

Dorothee Schneider und Santiago gewannen das Finale des Nürnberger Burg-Pokals. (Foto: Stefan Lafrentz)
Dorothee Schneider und Santiago gewannen das Finale des Nürnberger Burg-Pokals. (Foto: Stefan Lafrentz)

Grand Prix Special-Triumph für Beatrice Buchwald

Im Dezember 2013 gewannen sie den Nürnberger Burg-Pokal in Frankfurt, im Dezember 2014 den Louisdor-Preis und nun,12 Monate später, den internationalen Grand Prix Special. Beatrice Buchwald (Rheinberg) und die Stute Weihegold OLD unterstrichen mit 75,96 Prozent deutlich, dass beider „Chefin“ Isabell Werth mit ihrer These, dass dieses Paar für Championate taugt, ganz richtig liegt. Der dritte Sieg in Folge in Frankfurt mit jeweils steigenden Anforderungen – das ist schon eine „Hausnummer“. Platz zwei in diesem Preis der Liselott-Schindling-Stiftung holte sich Reitmeister Hubertus Schmidt aus Borchen mit dem Trakehner Hengst Imperio (75,19 Prozent) vor Anabel Balkenhol (Münster) mit ihrem Dablino. Und einer freute sich besonders, der Pfleger von Weihegold: Thomas Jügel erhielt den Sonderpreis der Lufthansa Cargo AG für den Pfleger des siegenden Pferdes – zwei Flugtickets für zwei Personen und ein Kofferset, denn wenn einer eine Reise tut, muss er ja auch was einpacken…

Mit Ervin Skela, Manni Binz, Charly Körbel, Ralf Weber, Uwe Müller und Rudi Bommer hatte Charly Körbel das Gewicht von 1849 Bundesligapartien und 104 Länderspielen aufgeboten und da war nix zu holen für die höchst motiviert an die Arbeit gehenden Reiter. Maurice Tebbel, David Will, Jan Wernke, Matthias Alexander Rath, Jörg Oppermann, Guido Klatte – ja sogar Toni, der Barchef des Maritim-Hotels – gaben buchstäblich alles, wurden aber ein ums andere Mal technisch und taktisch „ausgespielt“. Gleichwohl – Spielern und Publikum machte der erste „Frankfurt Friendship Cup“ riesig viel Spaß.

Gaßfuß im Auto und im Sattel

Männer und Autos – dieses Stichwort galt gleich nach dem anstrengen den Fussballmatch für das legendäre Jump & Drive im Preis von Lavazza A Modo Mio – unterstützt von Hit-Radio FFH. Die Reiter schwangen sich teilweise noch in Fussballmontur in den Sattel, die Eintracht-Helden versammelten sich zeitgleich hoch interessiert um einen schneeweißen Mercedes GLE AMG S mit satten 585 PS unter der sanft geschwungenen Haube. Und in der spektakulären Prüfung, die ja aus Reiten und Fahren besteht, zeigte sich, das Springreiter Jan Wernke (Holdorf) mit Lorelli und Schiri Lutz Wagner im Mercedes eindeutig die heißesten Gaßfüsse hatten. Wernke kürzte clever im Parcours die Wege ab, sprintete nach dem Reiten sekundenschnell auf den Beifahrersitz und Wagner gab mehr Gas, als die Polizei und das Bundesliga-Reglement erlauben…

Folgt man der Reaktion auf der Tribüne, dann deutet sich für den Dezember 2016 ganz klar Revanche und Wiederholung für beides an – Frankfurt Friednship Cup und Jump & Drive im mixed style…«1)

1) Pressemitteilung: 19. Dezember 2015, comtainment GmbH im Auftrag der Firma PST – Paul Schockemöhle Marketing GmbH

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